Geschichte ...

 

 

 

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Marcel FOURNIER
André MARCADIER
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Zwei Männer, zwei Marken: die genialen Tüftler

 

 

Die Karriere von Andre Marcadier, einem sympatischen, bodenständigen Lyonnais, begann 1947 mit dem konstruieren von qualitativ hochstehenden Fahrrädern. Für die Rahmen verwendete er Duraluminium. Die Herstellung der Rohre war eine zeitraubende, knifflige Arbeit, die darin Bestand aus Aluminiumplatten Rohre zu formen und die Längsnähte zu Verschweissen.----- ein handwerkliches Kunstwerk!
Etwas später - immer noch auf zwei Rädern - erweiterte er sein Betätigungsfeld in die Konstruktion von Renn-Motorrädern und baute Spezialrahmen um diverse Motoren. Eine seiner Entwicklungen erreichte den zweiten Plaz im Grand Prix Monaco 1957.
Ende 50er Jahre entdeckte man in Europa das Karting. Eine neue Herausforderung für André MARCADIER. Er begann leichte, einfache Chassis zu bauen. Leicht und einfach... die zentralen Eigenschaften seiner Entwicklungen.
Der ¨berragende Erfolg des Teams aus Lyon (Verd, Dumont, Janoray), unter anderem mit dem Sieg des Langstrecken Europa Meisterschafts Titels 1961.

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André Marcadier's Karriere nahm eine entscheidende Wendung, als er in den frühen 60ern einen Mann kennenlernte, die gerade begann sich einen Namen in Motorsport Kreisen zu machen:
Colin Chapman mit seinen berühmten Lotus Rennwagen.

Um Motorsport in Frankreich mit einem kleinen Budget zu betreiben, war es nötig günstige Rennwagen zu produzieren. Dem selben Prinzip folgend wie die Engländer, produzierte Marcadier kleine, zweisitzige Sportwagen mit Rohrrahmen-Chassis und billigen Serienmotoren. Damit für den Kunden die Kosten tief blieben, wurden die Wagen als Kitcars verkauft.
Um komplette KITS anbieten zu können, tat sich André MARCADIER mit dem lokalen Karossier Marcel FOURNIER zusammen und Ende 1963 war der erste in Frankreich produzierte Sports Car als KIT Version geboren.

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Dieser Wagen was ein offener Zweisitzer mit eleganter Fiberglas Karosserie im Stil eines Lotus 23. Der Motor war zentral angeordnet. Das Rohrrahmen-Chassis in gewohnt hochstehender Marcadier-Qualität. Diese Qualität zusammen mit dem tiefen Preis machte diesen Wagens einem breiten rennsportbegeisterten Publikum zugänglich.
3600 Anfragen von potenziellen Käufern und anderen interessierten Gruppen trafen innert Kürze ein. Der Wagen war sehr beliebt und hatte auch grossen Erfolg im Rennsport, so gross, dass "Sports-Car Magazine" dafür eine eigene Meisterschaft organisierte.
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In 1966 lancierten die zwei Kollegen ein neues Projekt: Einen einsitzigen Formelwagen um damit in der nationalen Meisterschaft anzutreten. Diese Formel wurde später als Formule France bekannt. Wie der Sports Car vorher, dieser Wagen war sehr leicht (320 Kg) mit einem durchdachten Chassis in Marcadier Manier. Als Antrieb wurde der Motor des Renault 8 Major gewählt.

Dieser Motor brachte genügend Power um den leichten Wagen zügig zu bewegen. Das wurde auch von Jean-Pierre Beltoise nach einem Test für Sport-Auto bestätigt. Kurz darauf wurde der Wagen mit einem Renault 8 Gordini in der "Formule Libre" eingesetzt. Roger Cohen, der "Werkspilot" erzielte einige sehr gute Erfolge und gewann mehrere Rennen auch gegen Formel 3 Monposto.!

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Der kommerzielle Erfolg des Barzoi behinderte nicht seine sportlichen Einsätze. Diverse Amateure fuhren auf Marcadier immer wieder auf vorderste Plätze in Berg- und Rundstreckenrennen.
Francois Lacarrau zum Beispiel belegte 1968 beim Grand Prix de Paris in Montlhery den 2. Platz. Und das gegen berühmte Fahrer wie Servoz-Gavin (Matra 470BRM), Wicky (Porsche Carrera 10), Jungenet (Ferrari)

Sport-Auto verewigte diesen Anlass als "Der Sieg von David versus Goliath" Rennen.
Der kleine Barzoi, angetrieben von einem 105 Bhp R8 Gordini Motor, gegen Autos mit 250 bis 400 Bhp!
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1970 zog sich Marcel Fournier aus der Firma zurück und überliess Andre Marcadier die aleinige Verantwortung für das Unternehmen. In selben Jahr produzierte er enen neuen zweisitzigen Sports-Car aufer Basis des Barzoi Chassis, diesmal aber exklusiv für die Rennstrecke.
Diese Modell wurde Can-Am genannt, nach den Vorbildern aus Amerika, die auch für sein Äusseres Pate standen.
Es war der erste Wagen einer Serie die Amateuren und jungen Talenten ein vollwertiges Rennauto zu einem kleinen Preis bot. Das Gesamtclassement des Championnat de France de la montagne 1975 zeigte 2 Marcadier Can-Am mit Renault 8 Gordini 1300cc Motor auf den Plätzen 4 und 5. Dies gegen Formula 2 und 2 Liter Prototypen!
Die Saison 1978 brachte einen noch grösseren Erfolg, obwohl in einer viel professionelleren Umgebung

Marcadier's letzte Kreation, ein eleganter, offener Sports Racecar, angetrieben von einem 300 Bhp Ford-Hart 2-litre Motor, dominierte seine Klasse mit eindrücklichen Leistungen. Mit dem legendären Handling und geringem Gewicht, waren sie die Schnellsten am Berg.
Der Pilot war nicht gerade unbekannt: Roger Rivoire der schon 1974 den Titel des französischen Bergmeisters nur knapp verpasste. Die low-budget aber talentierte Kombination Marcadier/Rivoire gewann 11 von 14 Rennen der Saison. In den 3 anderen Events mussten sie einen Motor benutzen der eigentlich eine Revision benötigte.
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Im Früjahr 1967 wurde aus der ideenreichen Autoschmiede in Lyon die nächste Entwicklung presentiert: Generell wurde dieselbe Mechanik wie bei den Sports Cars verwendet, aber um ihn alltagstauglicher zu machen, hatte der Wagen ein Dach.. und Flügeltüren wie ein Mercedes 300SL. Ein strassentauglicher Wagen. gerade mal 98 cm hoch und ca. 440 Kg schwer.
Der unvergessliche Marcadier Barzoi war geboren.
Der Barzoi Mk.1 wurde 1978 abgelöst durch den Mk.2. Da Renault den 8 Gordini nicht mehr produzierte, wurde er jetzt von einem Simca 1000 Rallye 2 Motor angetrieben. Das optische Konzept war futuristisch, hatte jedoch nicht mehr den Charme seines Vorgängers. Sportliche Erfolge, seine fortgeschrittenere Technik und das für Marcadier übliche Leichtgewicht wurden anerkannt.

Alles in allem... alle diese Modelle haben bewiesen, dass man mit innovativem Chassis- und Karosseriedesign plus Standardtechnik, kommeziell und sportlich Erfolg haben kann. Marcadier-Fournier hat in Frankreich Rennsportgeschichte geschrieben und wird unvergessen bleiben.
Die grösste Leistung für den Motorsport haben André Marcadier und Marcel Fournier erbracht, indem sie Basis-Rennwagen für kleine Budget's bauten und damit einem breiten Kundenspektrum die Möglichkeit bot, diesen Sport zu betreiben.